Das Fränkische Seenland, entstanden an jener Europäischen Wasserscheide zwischen Nürnberg und Ingolstadt, ist ein Paradebeispiel dafür, wie durch technische Innovationen historische Herausforderungen überwunden werden können.
Die Überwindung dieser Wasserscheide, eine Jahrhunderte alte Idee, realisierte man, indem Wasser von Süden nach Norden gepumpt wurde und heute noch gepumpt wird. Dieses Wasser wird heute in einer Reihe wunderschöner Seen gespeichert, die miteinander durch den Rhein-Main-Donau-Kanal und seine Schleusen verbunden sind.
Dieses System, das ein Meisterwerk der Ingenieurskunst darstellt, führte nicht nur zur Schaffung eines attraktiven Erholungsgebietes, sondern verbesserte auch grundlegend die wirtschaftliche und ökologische Situation der Region. Früher war der Norden des heutigen Fränkischen Seenlandes karg und gering fruchtbar, während der Süden regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht wurde. Heute zeigt sich Region als blühender Ort, welcher jährlich 1,4 Millionen Übernachtungsgäste und 4 Millionen Tagesausflügler anzieht.
In der Mandlesmühle, einem historischen Standort, der eng mit der Wasserscheide verbunden ist, wird diese Transformation anschaulich erklärt. Besucher können hier eine umfangreiche Ausstellung erleben, die nicht nur die technischen Aspekte der Wassermanagement-Systeme, sondern auch die lokale Mühlengeschichte aufzeigt. In die Funktionsweise der Überleitungen und die längst vergangene Bedeutung der Mühlen gewährt diese Ausstellung Einblicke.
Ein politisch mutiger und technischer Entschluss in den 1970er Jahren führte zu den umfangreichen Bauarbeiten, welche heute kaum noch landschaftlich sichtbar sind. Stattdessen bieten die Seen und Kanäle der Region zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport, zum Wandern, Radfahren und einfach zum Genießen der Natur.
Diese Umgestaltung erhöhte auch die biologische Vielfalt der Region, indem neue Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten geschaffen wurden. Diese Entwicklung erwirkte überdies, dass sich das Fränkische Seenland zu einem bedeutsamen Vorbild dafür umgestalteten konnte, wie durch menschliches Eingreifen positive Veränderungen in Landschaften und damit auch für deren Gemeinschaften erreicht werden können.
Zusammenfassend ist das Fränkische Seenland nicht nur ein hinreißender Erholungsort, sondern auch ein Zeugnis dafür, wie innovative Ingenieurleistungen und mutige Entscheidungen die Natur und das menschliche Leben zum Besseren verändern können. Auch die Schönheit der Seen zu erkunden und gleichzeitig mehr über die spannende Geschichte der Region zu erfahren, dazu lädt es ein.
Mandlesmühle
Mandlesmühle 1
D-91785 Pleinfeld
Öffnungszeiten von April – Oktober
10:00-16:00 h