Die höchsten Kosten von Flussschiffen liegen im Energieverbrauch. Weiterhin stellen Zeitfenster wie zeitliche Puffer eine manchmal schwierige Herausforderung dar. Besucher möchten unbedingt einen bekannten und hübschen Ort am Fluss sehen; hier macht die Nachfrage enorm viel aus. Eine längere Reise sowie Zwischenhalts an kleinen unbekannten Orten ist selten.
Als ich einst nach Amsterdam fuhr, legten dort drei Schiffe nebeneinander an, der Weg zu unserem Schiff führte durch zwei andere Schiffe. Es möchte nun mal jeder in diese wunderbare Stadt, obwohl sich bestimmt auch andere Orte lohnten.
Die Schiffsgastronomie macht oft nur einen geringen Teil der Kosten aus. Denn es wird ein beachtlicher Teil der Buffets ohne Service angeboten, und die Getränke an der Bar sind rentabel.
Wo jetzt die Energiekosten steigen, verkürzen sich nun tendenziell die Flussreisen. Die Schiffsgastronomie wird sich verbessern (müssen). Denn jenes hochwertige Essen eines Spitzenkochs an Land, besonders in einem vertrauten Restaurant des eigenen Wohnquartiers, ist auf Schiffen seltener zu finden. Getränke werden auf dem Wasser wahrscheinlich weiterhin à la Carte angeboten, zumal Flussschiffe die charmanten Weingegenden äußerst oft anfahren.
Insofern wünsche ich mir mehr Zeit für Spaziergänge und Erkundungen an Land. Auch kleinere Destinationen könnten davon profitieren. Es bräuchte hier ein Umdenken, nach der Maxime; «Reisen braucht wirklich Zeit.» Vielleicht erfordert es auch eine höhere Flexibilität; lediglich Buchungen von Teilstrecken und vielleicht mal das Verlassen eines Schiffes in Budapest, um das Land zu erkunden und eine Woche später weiterzureisen.
Es ist klar, dass Schiffe weniger flexibel als Züge sind. Doch kommen solche oder ähnliche Überlegungen der Schifffahrt bestimmt früher oder später zugute, dem Tourismus an Land sicherlich schon viel früher.
Spielend kann der Erholungsfaktor auf einer Flussfahrt einmalig und das Erleben unvergesslich schön sein. Wir hoffen daher, dass sich Reiselustige gerne weiterhin Abstecher auf dem Wasser gönnen.